- "When They See Us"
Falsche Zeit, falscher Ort: So gings 1989 den "Central Park Five" - vier Schwarzen und einem Hispano - die eine Joggerin vergewaltigt haben sollen und zu Unrecht verurteilt wurden.
In "When They See Us" geht es um einen Justizskandal mit enormer Sprengkraft. In dieser hochemotionalen, auf einer wahren Begebenheit aus den 80er-Jahren beruhenden Geschichte, werden fünf Jungs angeklagt, eine Joggerin vergewaltigt zu haben. Der Grund? Ihre Hautfarbe - vier Schwarze, ein Hispano - und dass sie zur falschen Zeit am falschen Ort waren.
Trailer "When They See Us"
Geständnisse durch Folter
Die "Central Park Five" waren damals fünf Teenager, vier schwarze, ein Latino: Kevin Richardson, Raymond Santana, Antron McCray, Yusef Salaam und Korey Wise. Sie werden 42 Stunden verhört, misshandelt und bekommen weder Schlaf noch etwas zu essen. Irgendwann haben die Polizisten sie so weit, dass die Jungs alles zugeben oder sich gegenseitig beschuldigen, nur weil sie Angst haben, verzweifelt sind und hoffen, so wieder nach Hause zu können.
Sie werden 42 Stunden verhört, misshandelt und bekommen weder Schlaf noch etwas zu essen. Irgendwann haben die Polizisten sie so weit, dass die Jungs alles zugeben oder sich gegenseitig beschuldigen, nur weil sie Angst haben, verzweifelt sind und hoffen, so wieder nach Hause zu können.
Stattdessen wandert die unschuldige Gruppe, damals bekannt als die "Central Park Five", für mehrere Jahre ins Gefängnis. Ihr lernt die Fünf sowohl vor dem Vorfall kennen, begleitet sie durch den Gerichtsprozess und auch noch nach ihrer Haftentlassung. Nach der die Schikane, als Vergewaltiger gebrandmarkt, unerbitterlich weitergeht.
"When they see us" macht traurig und wütend. Wegen der Willkür, mit der hier Staatsanwälte und Ermittler die Fakten verdrehen, falsche Behauptungen aufstellen und Leute manipulieren, nur um einen Fall abschließen zu können. Und weil das Thema leider noch immer sehr aktuell ist.
Vom wahren Täter und viel Schmerzensgeld
Stattdessen wandert die unschuldige Gruppe zwischen sechs und zwölf Jahren ins Gefängnis. 2002 wird der wahre Täter geschnappt jedoch nur, weil er gesteht. 2014 bekommen die fünf Männer Schmerzensgeld in Höhe von 41 Millionen Dollar.
Ihr Leben davor und danach
Ihr lernt die Fünf sowohl vor dem Vorfall kennen, begleitet sie durch den Gerichtsprozess und auch noch nach ihrer Haftentlassung. Nach der die Schikane, als Vergewaltiger gebrandmarkt, geht es unerbitterlich weiter.
Wut und Trauer bis ins Eingemachte
"When They See Us" macht traurig und wütend. Die Serie ist so gut, weil es keine rein faktische Annäherung ist, sondern eine emotionale, die wirklich ans Eingemachte geht! Gar nicht so sehr wegen der Gewalt, sondern wegen der Willkür, vor allem der Staatsanwältin Linda Fairstein und der Ermittler, die jenseits aller Fakten einfach behaupten, Leute manipulieren, nur um einen Fall abschließen zu können - und am Ende irgendwen wegsperren, weil die "Farbe passt". Und weil das Thema leider noch immer sehr aktuell ist.
Nicht perfekt, aber sehr wichtig
Trotzdem ist die Serie nicht perfekt. Das Opfer wird zum Beispiel komplett ausgeblendet. Aber sie ist wichtig, um das Stigma zu bekämpfen, das die fünf seit über dreißig Jahren mit sich tragen. "When They See Us" zeigt, dass wir nicht aufgrund von Herkunft oder sozialen Standards urteilen dürfen und zu was die Polizei in der Lage ist, wenn sie es bewusst darauf anlegt, Fakten zu verdrehen und Leute zu manipulieren, nur um einen Fall abschließen zu können.
"When They See Us" ist seit 30. Mai 2019 auf Netflix zu sehen.
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