Auch Nadeem Manjouneh will in Cottbus in die Stadtverordnetenversammlung. Er ist 30, vor dem Islamischen Staat aus Syrien mit dem Schlauchboot nach Europa geflohen und seit 10 Jahren in Brandenburg. Nadeem hat in Cottbus studiert, ist dort jetzt Migrationssozialarbeiter und kandidiert für den "Sozialen Umbruch Cottbus". In seiner Arbeit sieht er natürlich auch die Probleme, die Cottbus hat - und will sich insbesondere für die migrantische Community einsetzen.
"Wir haben zehn Prozent der Bevölkerung in Cottbus mit Migrationshintergrund, und mein Antrieb ist, sie zu repräsentieren. Nicht nur, dass über sie gesprochen wird, sondern, dass sie eine Stimme haben."
Falls Nadeem in die Stadtverordnetenversammlung gewählt wird, kommt da natürlich auch Arbeit auf ihn zu - bis zu 20 Stunden die Woche, unbezahlt. Aber gerade, weil er aus Syrien nach Deutschland gekommen ist, will er hier für die Demokratie kämpfen, in dem er Teil von ihr ist und sich zur Wahl stellt.
"Ich habe in einem System, das Menschen unterdrückt gelebt. Ein System von Menschen, die einander verachten und einander Misstrauen. Und ich will das für mein neues Land nicht. Ich gehöre zur Zukunft dieses Landes. Und dafür will ich kämpfen."
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