Der Juni ist der Pride Month und auf der ganzen Welt feiert die LGBTQIA+ Community Freiheit und Vielfalt, aber protestiert auch gegen Diskriminierung. Lisa Niendorf ist Dozentin an der Humboldt-Uni, selber queer und als "Frau Forschung" auf Insta eine sehr gute Ansprechpartnerin für alle Fragen rund ums Studium.

Sie sagt: "Queere Menschen werden immer noch ausgegrenzt und diskriminiert und leiden darunter. Häufig wissen sie gar nicht voneinander, weil sie sich wegen der drohenden Diskriminierung gar nicht erst outen. Deshalb wissen wir auch gar nicht, wie hoch der Anteil queerer Menschen an Schulen und Unis tatsächlich ist. Das kann dazu führen, dass sich gerade queere Menschen total isoliert fühlen."

"An vielen Hochschulen gibt es sogenannte Referate, die sich für queere Studierende einsetzen. Die organisieren Events, Ausflüge, Workshops und sind auch da, wenn jemand durch Ausgrenzung und Diskriminierung leidet. An der Humboldt-Uni ist es zum Beispiel das LGBTI-Referat oder in Potsdam UPride."

"Ich erzähle zu Beginn in meinen Seminaren, dass ich mit einer Frau zusammenlebe. Viele Studierende sind überrascht, dass ich einerseits so offen darüber erzähle und andererseits queere Person Wissenschaftlerin und Dozentin bin. Wenn ich dann von anderen Professor:innen oder Dozierenden aus der LGBTQIA+ Community erzähle, fühlen sich meine queeren, vielleicht auch noch nicht geouteteten Studis empowered und denken: 'Ha, das schaff ich auch!'

Und wenn ich dann sehe, dass zum Beispiel ein Student von mir sich als trans* Mann outet und mir ganz stolz seine Pronomen nennt, ist das soooo wholesome für mich. Ich bekomme gerade wieder Gänsehaut."