Klarkommen - Jedes Jahr derselbe Pain: die Steuererklärung! Wie macht ihr die am besten? Müsst ihr die überhaupt machen? Und was könnt ihr alles von der Steuer absetzen?
Am 2. September 2024 spätestens will das Finanzamt die Steuererklärung auf dem Tisch haben. Es gibt aber auch ein paar Ausnahmen. Welche das sind und wie ihr das Ding wuppen könnt? Dazu hat uns Andreas Braun aus der ARD-Finanzredaktion ein paar Tipps mitgegeben.
Steuerberater:innen sind schwer zu finden, also müsst ihr vielleicht selbst ran. Gibt's Apps und Tools, die leichtverständlich und wirklich hilfreich sind?
Es gibt es eine ganze Menge an Steuersoftware, die ihr als Anfänger:in nutzen könnt. Zum Teil könnt ihr das sogar per App machen. Die bekanntesten sind "steuerbot" und "taxfix". Die sind beide für kleines Geld zu haben und leiten einen Schritt für Schritt durch die Steuererkärung. Das ist ein bisschen wie mit dem Finanzamt chatten. Die ausgefüllten Formulare werden dann verschlüsselt in die ELSTER-Schnittstelle ans Finanzamt geschickt. Das ist also ein einfacher und sicherer Weg, um die Steuererklärung selbst zu machen.
Wer muss eigentlich eine Steuererklärung abgeben? Und wer sollte lieber eine machen?
Wer eine Steuererklärung verpflichtend machen muss, bestimmen verschiedene Kriterien. Zum Beispiel wenn man neben seinem normalen Job noch andere Einkünfte hatte, das kann zum Beispiel aus selbständiger Tätigkeit sein oder auch Arbeitslosengeld oder Elterngeld. Oder Zinsen von einem Tagesgeldkonto bei einer ausländischen Bank. Lohnen tut sich sich eine Steuererklärung fast immer. In 90 Prozent der Fälle gibt es nämlich eine Rückerstattung. Und im Schnitt bekommt man rund 1000 Euro vom Finanzamt zurück.
Was sind typische Fehler in der Steuererklärung, die man unbedingt vermeiden sollte?
Besonders ärgerlich ist natürlich, wenn ihr bestimmte Ausgaben nicht mehr belegen könnt, also zum Beispiel eine dicke Handwerkerrechnung. Solche Dinge kann man nämlich steuerlich geltend machen, deshalb immer gleich aufheben. Viele vergessen auch einfach bestimmte Beträge abzusetzen. Zum Beispiel die Homeoffice-Pauschale. Inzwischen kann man bis zu 210 Arbeitstage geltend machen und pro Tag 5 Euro von der Steuer absetzen. Und vor der Abgabe unbedingt noch mal gegenchecken: Hab ich alle Eintragungen auch richtig und an der richtigen Stelle gemacht?
Was sind Tipps oder Dinge, die man mit angeben kann, die nicht jeder Azubi oder Studi gleich auf dem Schirm hat?
Dass ihr die Kosten der Ausbildung von der Steuer absetzen könnt, wissen wahrscheinlich die meisten Auszubildenden und Student:innen. Es gibt aber noch andere Ausgaben, die ihr geltend machen könnt. Zum Beispiel Kosten für einen Umzug, der vielleicht nötig ist. Die Kosten für Arbeitsmittel - also den Laptop. Aber auch Fahrtkosten, Kosten im Auslandssemester oder was beim Praktikum anfällt. Selbst Bibliotheksgebühren oder Kontoführungsgebühren kann man geltend machen, wenn man in der Ausbildung ist.
Mit welchem Trick bekomme ich garantiert was zurück?
Garantiert absetzen von der Steuer kann man immer die so genannten Vorsorgeaufwendungen. Das sind die Beiträge in die gesetzliche Rentenversicherung, aber auch die Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung. Bei den sogenannten Werbungskosten ist oft mehr zu holen, als man denkt: Fahrtkosten und Arbeitsmittel zum Beispiel. Aber auch Dienstleistungen rund um die Wohnung, bis hin zur Gebühr für den/die Schornsteinfeger:in, also ein Teil der Nebenkosten, die man als Mieter hat, kann man von der Steuer absetzen.
Was passiert, wenn ich es nicht bis zum 2.9.2024 schaffe, die Steuererklärung abzugeben?
Wenn man den Abgabetermin nicht einhalten kann, muss man beim Finanzamt vorher um eine Fristverlängerung bitten. Dazu braucht man aber gute Gründe, wie etwa eine schwere Krankheit. Ansonsten verlängert sich die Abgabefrist um sieben Monate, wenn man sich steuerlich beraten lässt. Wer also eine:n Steuerberater:in oder einen Lohnsteuerhilfeverein nutzt, der hat bis zum 2. Juni 2025 Zeit. Wenn man das nicht macht, kann das Finanzamt sogenannte Verspätungszuschläge erheben. Und das kann dann teuer werden.
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