Flamen oder mehr? - Was können wir gegen Hass in der Gaming-Community tun?
Hass in der Gaming-Community ist alltäglich. Viele müssen sich dort jeden Tag schlimme Beschimpfungen anhören. Im Eifer des Spielegefechts werden manche Gamer:innen echt sauer und fangen an zu flamen - also Leute zu beschimpfen.
Und wie sieht es mit Sexismus und anderen Diskriminierungen aus?
Beides ist auf jeden Fall ein Teil des Ganzen. Das Flamen hat vor allem in kompetitiven Spielen wie "League of Legends" oder "Counter-Strike" eine lange Tradition. Felix Falk vom game, dem Verband der deutschen Games-Branche, beschreibt das so:
"Egal, ob man jetzt bei einem Fußballspiel oder Boxkampf oder im Gaming ist. Da, wo es rauer zur Sache geht, weil die Emotionen hochkochen, kann es dazu führen, dass aus einem rauen Ton auch mal mehr wird bis hin zu Sexismus oder sogar strafbewehrten Inhalten. Dann muss ich mir, egal in welchem Bereich ich mich befinde, überlegen, wie ich mich dagegen wehren kann."
Im Gaming äußert sich also der Sexismus oder Rassismus, den wir als Gesellschaft in uns tragen. Und durch unseren Ehrgeiz, gewinnen zu wollen, können Diskriminierungen zutage treten - verstärkt durch die Anonymität online.
Wie gehen die Spielehersteller:innen gegen Hass im Gaming vor?
Viele Spielehersteller:innen nehmen das Problem sehr ernst. Das heißt aber nicht, dass alle Methoden auch funktionieren, so wie in anderen Netzwerken auch. Wenn ihr zum Beispiel im Voice-Chat diskriminiert oder fertiggemacht werdet, dann habt ihr oft die Möglichkeit, das zu melden. Die User:innen werden dann aber nicht automatisch gesperrt. Das kommt immer drauf an, wie intensiv die Hersteller solch einer Sache nachgehen. Und der game hat dafür auch eine Aktion gestartet:
"Da ist eine Erklärung ins Netz gestellt worden, der sich inzwischen über 1300 Unternehmen und Menschen in der Games-Branche angeschlossen haben. Die formuliert ganz klar, dass sich alle, die unterschreiben und wir als Games-Branche gegen Sexismus, gegen Rassismus und für Vielfalt und Diversität einsetzen und da ganz klar Farbe bekennen."
Auch Gamer:innen tragen Verantwortung.
Wir finden: Ein bisschen flamen, schimpfen und ärgern ist im Gaming okay. Aber wenn es diskriminierend wird, sexistisch oder rassistisch, dann ist eine Grenze überschritten - und dann sollten wir alle als Gamer:innen dagegen vorgehen.
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