Gut zu wissen - Fast jede:r hat schon mal das eigene Horoskop ausgecheckt. Die einen glauben mehr, die anderen weniger daran. Aber was können Sternzeichen wirklich? Wir machen den Faktencheck.

"Folge deinen Sternen" - das ist kein Teebeutelspruch, sondern das Buch von Astrolinski aka TV-Host Palina Rojinski und die bessere Hälfte von Joko und Klaas. Und sowieso, in den letzten Jahren boomt der Glaube an die Macht der Sterne und Planeten, also der Astrologie. 61 Prozent der 18- bis 24-Jährigen glauben an Horoskope.

Ist da was dran oder doch alles nur Quatsch und Pseudowissenschaft?

Klare Antwort: Es ist nicht so eindeutig.

Okay, ganz von vorn: Wo kommen Sternzeichen eigentlich her?

Vor 2500 Jahren wurden die Sternzeichen, also die zwölf Tierkreiszeichen der Astrologie, in Mesopotamien, also heutiger Irak und ein Teil Syriens, entwickelt. Die Ägypter:innen glaubten daran, dass die Sterne, so wie sie am Tag deiner Geburt stehen, beeinflussen, wie dein Leben und dein Charakter werden. Das ist die Kernthese.

Ihr lest bestimmt auch manchmal Zeitungshoroskope, aber glaubt ihr wirklich dran?

Also Horoskope, zumindest die kleinen Schnipsel aus der Zeitung, sind wirklich Bullshit. Da sind sich auch Astrolog:innen einig. Sie sind so vage und allgemein formuliert, dass jede:r denkt: "Ha, das stimmt!" Diesen Effekt nennt man "Barnum Effekt". Der wurde 1947 entdeckt.

Aber Astrolog:innen sagen, die drei wichtigsten Dinge im Horoskop sind unser Sonnenzeichen, der Aszendent und das Mondzeichen. Das Sonnenzeichen ist ganz einfach das Sternzeichen. Die beiden anderen erklärt Astroproneur @astrari_stellari - - wie sie sich selbst nennt - auf ihrem 12.000-Follower:innen-TikTok-Channel so: "Der Aszendent verrät uns, wie wir die Welt sehen, wie unser erster Eindruck ist, wie uns die Menschen wahrnehmen, und der Mond gibt uns Eindruck über unsere Gefühlswelt, wie wir mit Emotionen umgehen und was wir verbergen."

Um den Aszendenten zu bestimmen, brauchen wir unseren Geburtstag, Geburtsort und Geburtsuhrzeit, denn alle vier Minuten kann er sich ändern - je nachdem wo ihr geboren seid - und somit auch euer ausführliches Horoskop.

An einem Beispiel festgemacht, ist es so...

Wenn ihr laut eurem Sonnen- also eurem Sternzeichen zum Beispiel "Waage" seid, ordnet euch @astrari_stellari so ein: "Social Engineers, Puppetmaster im positiven Sinne, super harmonieorientiert, aber großer Sinn für Fairness."

Und wenn ihr im Aszendenten Schütze seid: "Schütze-Aszendenten werden oft als Visionäre bezeichnet, sind sehr weltoffen, großzügig und außerdem optimistisch und enthusiastisch, egal, was sie tun," so @astrari_stellari.

Aber liegt das jetzt wirklich an den Sternen?

Da jedes Horoskop, wenn man auch Aszendent und Mond mit reinnimmt, so individuell ist, lässt sich das wissenschaftlich gar nicht prüfen. Aber es gibt einige Studien. Eine Studie aus dem Jahr 2006 mit 15.000 Probanden, also eine sehr große Studie, konnte keinen Zusammenhang zwischen Geburtsmonat und Charakter feststellen. Aber die Jahreszeit hat Auswirkungen auf den Charakter! Sommerkinder sind optimistischer, aber reizbarer, Winterkinder haben mehr Neigung zu Winterdepri, dafür sind sie aber weniger reizbar.

Sind wir ehrlich, wer Horoskope liest, will eigentlich nur wissen: Ist mein neuer Crush ein Match der Sterne? Wie sieht's da aus?

Da könnte etwas dran sein: Schweizer Forscher:innen haben 700.000 Ehepaare befragt und entdeckt, dass fünf Sternzeichenkombis besonders gut matchen - Waage und Widder zum Beispiel, Steinbock und Fische, und Zwilling und Stier. Aber den Grund dafür konnten sie noch nicht entdecken. Vielleicht also doch eher Zufall und Aberglaube.

Fun Fact: Astrolog:innen machen übrigens gerade auch ganz gut Cash: 830 Millionen Euro verdienen die 20.000 Astrolog:innen Deutschlands derzeit. Das heißt über 40.000 Euro im Jahr im Schnitt!

Kommentar

Hier kannst Du einen Kommentar verfassen.

Kommentar verfassen
noch 500 Zeichen
*Pflichtfelder

Fürs Kommentieren gibt's bei uns Regeln. Und die sind zum Einhalten da:Richtlinien für Kommentare