- "Tote Mädchen lügen nicht"

Die Serie musste wegen ihrer drastischen Szenen schon einige Kritik einstecken. Schockmomente gibt es auch in Staffel 3 wieder, wovon FilmFritzin Anna Wollner kein Fan ist.

Werfen wir einen kleinen Blick zurück. In der ersten Staffel ging es um die 13 Kassetten, über die Hannah Baker nach ihrem Selbstmord mit ihren Mitschülern abrechnet. In der zweiten Staffel konntet Ihr miterleben, wie sich alle in den Alltag zurückkämpften, Tyler als neuer Problemfall in den Fokus rückte und das Ganze mit einem potentiellen Amoklauf beim Schulball endete.

Acht Monate später gibt es eine neue Schülerin, Ani, deren Mutter als Haushaltshilfe für die Familie von Bryce Prentice arbeitet. Aber damit nicht genug, denn Bryce ist seit Wochen verschwunden, wird von allen gesucht und schließlich auch gefunden. Er treibt tot im Hafenbecken der Stadt.

Ab der dritten Folge und dem Leichenfund guckt Ihr eigentlich eine klassische Whodunnit-Serie, also einen Krimi, nur eben in der Highschool. Wer könnte Bryce umgebracht haben? Wer hätte die meisten Gründe dafür gehabt? Und Gründe, das wisst Ihr seit der ersten Staffel, gibt es in "Tote Mädchen lügen nicht" genug.

Netflix in der Vorbildrolle

Schon länger stand Netflix für die sehr drastische Selbstmordszene von Hannah Baker in der Kritik. Sie hätte als Suizid-Anleitung verstanden werden können, sagen Kritiker wie die American Foundation for Suicide Prevention. Und eine Studie der American Academy of Child & Adolescent Psychiatry sagt aus, dass seit dem Erscheinen der Serie die Selbstmordrate bei Jugendlichen in den USA gestiegen ist. Da sich Netflix in der Vorbildfunktion sieht, haben sie kurz vor Start der neuen Staffel dann doch noch auf die Vorwürfe reagiert und die Suizid-Szene rausschneiden lassen.

Schockmomente als Markenzeichen

Da derlei schockierende und provozierende Momente aber mittlerweile eine Art Markenzeichen der Serie sind, gibt es sie auch in der dritten Staffel wieder. So begleitet Ihr zum Beispiel gleich in der zweiten Folge eine der Figuren zur Abtreibung. Vor der Klinik bekommt die verunsicherte junge Frau von Abtreibungsgegnern einen Plastikfötus in die Hand gedrückt und bei dem Eingriff hört man eindeutig das Geräusch des Saugers, der den Uterus reinigt. Das geht unter die Haut!

Lohnt sich das Bingen?

FilmFritzin Anna Wollner ist der Serie ein bisschen müde geworden. Das Ganze rutscht in eine Seifenoper ab, die Figuren und Probleme waren ihr weitesgehend egal. Insofern braucht die Serie diese kontroversen Schockelemente, um überhaupt noch Aufmerksamkeit zu bekommen."Tote Mädchen lügen nicht" ist nur noch etwas für Hardcore-Fans.   

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